Friedhofskultur

Friedhof

Neun Kirchengemeinden im Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte unterhalten Friedhöfe. Damit leisten sie einen Beitrag zum Gemeinwesen. Friedhöfe sind Orte der Erinnerung, Orte der Trauer und der Kultur. Dabei stellen wir fest: Die Friedhofskultur unterliegt einem Wandel.

Veränderung der Friedhofskultur
Vergleichen wir Bilder von Friedhöfen aus den 70er Jahren und heute, sehen wir große Familiengrabstellen verschwinden. Immer mehr prägen Rasenflächen mit eingelassenen Steintafeln das Bild. Und es gibt viele Lücken. Die Mobilität unserer Gesellschaft, ihre Schnell-Lebigkeit und vieles mehr zieht nach sich, dass der Umgang mit Tod und Erinnerung ebenso individualisiert wird wie anderes. Bestattung im Wald oder auf See, sowie völlig anonyme Bestattungen auf kommunalen Friedhöfen eröffnen neue Möglichkeiten. Der Wunsch nach Aufhebung der Friedhofspflicht, wie in Bremen, betrachten wir aus vielen Gründen mit Sorge.

Ort der Erinnerung
Pastorinnen und Pastoren sowie Mitarbeitende begegnen Trauernden und stellen fest, dass der Wunsch nach einem schönen Ort der Erinnerung bleibt, ja, manchmal wächst. Dann soll doch eine Erinnerungstafel an den auf See Bestatteten denken helfen, eine Blume auf dem Rasengrab stehen. Die Friedhöfe im Kirchenkreis stehen für die Bestattungsmöglichkeit vor Ort, mit kreativen, neuen Grabarten, wie z.B. durch die Friedhofsverwaltung gepflegte Gemeinschaftsanlagen schaffen sie alternative Möglichkeiten zu den traditionellen Grabstätten, bleiben aber zugleich Garant für die Bewahrung der traditionenellen Erinnerungskultur.

Friedhofsverwaltung als Gemeinschaftsaufgabe
Kirchliche Friedhöfe müssen kostendeckend arbeiten. Es gibt keine Subvention aus Kirchensteuer-Mitteln, die für die Gemeindearbeit gedacht sind. Günstige Kosten erreichen sie vor allem durch viel ehrenamtliches Engagement. Immer mehr sind sie darauf angewiesen, dass die Gemeinschaftsaufgabe Friedhofsverwaltung von den Menschen vor Ort mitgetragen wird, damit die Friedhöfe vor Ort erhalten bleiben.