Mit Mut und Zuversicht in die Zukunft

Nachricht 15. März 2025

Workshopabend für Kirchenvorstände bestärkt darin, Reformprozesse mutig und zuversichtlich anzugehen

Mehr als 50 Kirchenvorsteher*innen aus den Evangelisch-lutherischen Kirchenkreisen Bramsche, Melle-Georgsmarienhütte und Osnabrück haben sich darüber ausgetauscht, wohin die evangelische Kirche steuert. Organisiert hatten den Workshopabend in den Räumen der Heilpädagogischen Hilfe in Osnabrück-Sutthausen die Ehrenamtsmanager*innen Jörg Christian Lindemann und Cornelia Poscher für den Kirchenkreisverband Osnabrück-Stadt und -Land.

Wohin steuern wir?

Zur Einführung stellte Maria Sinnemann, Referentin für Demokratiebildung und -förderung in der Service Agentur der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, die Ergebnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU VI) zu den Themenbereichen Religiosität, Reformerwartungen und sozialem Zusammenhalt vor. Die KMU ist die größte Studie zur aktuellen Lage der Kirchen in Deutschland und liefert alle zehn Jahre wertvolle Erkenntnisse rund um die Themen Kirchenmitgliedschaft und Religion. 2023 erschien die sechste Ausgabe der KMU. In den letzten 20 Jahren habe die Landeskirche Hannovers rund ein Viertel ihrer Mitglieder verloren, erläuterte Maria Sinnemann die Ausgangslage. „Verantwortlich dafür ist weniger der demografische Wandel, sondern vielmehr die zunehmende Zahl an Kirchenaustritten.“ Trotz dieser wenig erfreulichen Entwicklung bestärkte die Sozialwissenschaftlerin die Kirchenvorsteher*innen darin, notwendige Reformprozesse mutig und zuversichtlich anzugehen. Dabei sei es nötig, sich als religiöse Minderheit anzuerkennen, denn 56 Prozent der Bevölkerung in Deutschland bezeichneten sich laut KMU VI inzwischen als nicht religiös. Weiter ermutigte Maria Sinnemann dazu, den „Markenkern“ der eigenen Kirchengemeinde zu identifizieren und stark zu machen. „Außerdem sollten wir die gesellschaftliche Relevanz von ‚Kirche‘ aufzeigen, stabilisieren und ausbauen.“

Breites Themenspektrum

So bestärkt, ging es für die Teilnehmer*innen in verschiedene, vertiefende Workshops. Das Themenspektrum reichte dabei von biblischen Texten als Kraftquelle – für die verantwortungsvolle Tätigkeit im Kirchenvorstand, aber auch für einen persönlich – über Gestaltungsmöglichkeiten für eine lebendige Gemeinde und Ideen für bedarfsorientierte und nachhaltige Projekte im Sozialraum bis hin zur Entwicklung von kirchlichen Gebäuden in die Zukunft. Angeboten hatten die Workshops Anne Biesterfeldt, Pastorin der Evangelischen Studierendengemeinde Osnabrück, Friedrich Selter, Regionalbischof für den Sprengel Osnabrück, Diakonin und Sozialarbeiterin Isabelle Willemsen, Diakon und Systemischer Berater Stefan Krüger und Matthias Funke, Abteilungsleiter Bau und Liegenschaften im Kirchenamt Osnabrück.